Heute im Posteingang: Avira Antivirus Pro Spam Mail

Avira Antivirus Pro verlängern Sie jetzt, damit Ihr Computer geschützt bleibt.

Mit diesem Betreff und dazu passenden Inhalt bekam ich heute eine E-Mail in den Posteingang. Natürlich war es Spam und natürlich war das auch sofort klar. Allerdings hatte ich heute etwas Zeit und wollte mir das Spielchen mal genauer anschauen. Hier mein Erfahrungsbericht und meine Einschätzung dazu.

Verschickt Avira Antivirus Spam E-Mails an seine Abonnenten?

Ganz klar: Nein! E-Mails wie diese werden einfach von Spammern verschickt. In Massen und das tagtäglich. Kennt jeder von uns in der einen oder anderen Form.

Eigentlich würde ich sagen wollen, dass die E-Mail gar nicht so schlecht gemacht ist, aber im Detail dann doch schlampig gearbeitet wurde.

Avira Antivirus Pro Spam E-Mail
Avira Antivirus Pro Spam E-Mail

Schlampig deshalb, weil:

  • die Anrede lediglich meine E-Mail-Adresse ist. Das sieht immer unschön aus. Selbst im Spam-Ordner.
  • kleinere Fehler in der Zeichensetzung wie ein Leerzeichen von einem Bindestrich oder Komma man im Hause Avira sicherlich nicht in der Redaktion durchgehen lassen würde.
  • das Angebot mit einem abgelaufen Zeitpunkt und das Datum in amerikanischer Schreibweise ist „ZEITLICH BEFRISTETES ANGEBOT : December 2, 2021“ (die E-Mail erreichte mich am 29.01.2022

Das alles sind nur Kleinigkeiten und Schönheitsfehler, die mich aber stören. Und wenn man schon solch einen Mist fabriziert, dann doch bitte gewissenhaft. Ach ja: Und ich nutze Avira nicht! Aber das konnten die Absender ja nicht wissen.

Problematischer ist aber der Absender. In meinem Fall und womöglich variabel: „Avira Antivirus Pro info@alorkolana.com„. Wer oder was hinter der Domain alorkolana.com steckt, konnte ich leider nicht herausfinden.

Hinweis: Bitte klickt nicht auf selbst auf einen der E-Mail-Links! Der Versender bekommt hier die Mitteilung, dass mit dieser E-Mail-Adresse ein „echter Interessent“ gefunden wurde und der Anteil der Spam-E-Mails dürfte sich somit etwas erhöhen.

Wow! Was für eine schöne Zielseite 🤩

Ich habe das mal hier als kurzes Video mitgeschnitten, was nach einem Klick auf einen der Links in der E-Mail direkt im Browserfenster passierte.

Also hier haben sich die Jungs und Mädels mal richtig Mühe gegeben. Das verdient fast schon Respekt.

Es fallen sicherlich viele Nutzerinnen und Nutzer auf diese Webseite herein und glauben, das Avira Antivirus gerade wirklich Viren auf dem Computer gefunden hat. Das wäre natürlich ein großes Problem!

Da wird augenscheinlich der Rechner nach Schadsoftware gescannt. Meldungen gleiten von der Taskleiste nach oben. Es gibt sogar einen „Systemsound“. Ein paar Virusfunde (nicht zu viele) werden angezeigt und auch gleich, was ich als Nutzer dagegen machen kann.

Natürlich bin ich bzw. mein Rechner gerade „in großer Gefahr“ und ich sollte / muss sofort reagieren. Nur leider ist mein Avira Pro Abonnement gerade zufällig abgelaufen. Aber zum Glück kann ich die Sicherheitssoftware mit wenigen Mausklicks kaufen und herunterladen.

Ein Klick auf den großen grünen Button „Weitermachen“ bringt mich schließlich direkt zum offiziellen Avira Shop. Hier kann ich die Sicherheitssoftware umgehend und mit einem 30 % Rabattcode erwerben.

Gut gemachter Betrug

Nichts gegen Software von Avira. Einen entsprechenden Schutz, aus meiner Sicht egal von welchem Hersteller, sollte jeder auf dem Rechner haben. Kaspersky, ESET, Windows Defender, GData, Bitdefender und wie sie alle heißen verrichten allesamt einen vernünftigen Job und helfen dabei, den Computer Schadsoftwarefrei zu halten.

Aber auf diesem Weg zu versuchen, Leuten eine Software anzudrehen … das geht gar nicht! Ich hoffe und wünsche mir, dass Avira solche Partner sperrt und diese Art der „Werbung“ künftig unterbindet.

Wer hat etwas von dieser Spam Aktion?

Im Web gibt es unzählige Möglichkeiten als Affiliate Provisionen für Vermittlungen zu erhalten. Ich nutze diese Möglichkeit auch. Das ist nichts schlimmes und auch nichts verwerfliches.

Ich weiß nicht, wie viel Provisionen dieser Avira-Partner bekommt. Vielleicht 5, 10 oder 20 € pro vermittelten Kauf.

Und so lässt sich die Prämie korrekt zuordnen:

Die aufgerufene Internetadresse nach dem Klick auf Weitermachen lautet:
https://www.avira.com/de/campaigns/bzd/products/avb_1y?x-c-channel=partnerize&x-a-medium=1100l233685&utm_source=partnerize&utm_medium=affiliate&utm_content=1100l63735&utm_term=creativeclicksapac&x-clickref=1100liKzCKjU

Die URL ist recht lang und recht kryptisch, aber eigentlich nichts besonderes.

Die ganzen Zahlen und Parameter in dieser Adresse lassen nach dem Produktkauf eine Zuordnung auf denjenigen zu, der diesen vermittelt hat. Normalerweise bindet man solch einen Link auf der eigenen Webseite, als Banner oder als Empfehlungslink unter einem Produkttest ein.

Mein Fazit

Was soll ich sagen? Seit Jahren werden Spam-Mails immer besser und vielfach wird es immer schwerer diese wirklich zu erkennen. Zumindest für weniger erfahrene User im Netz ist das oft kaum noch möglich.

Ein guter Spamfilter hilft sicherlich vor E-Mails dieser Art. Aber auch auf seriösen Seiten könnten sich Hacker Zugang verschaffen und ähnliche Aktionen wie im Video starten.

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Daniel

Über den Autor

Daniel Weihmann - Betreiber und Redakteur verschiedener Online-Plattformen wie Browserdoktor.de. Von 2004 bis 2014 als Systemadministrator verantwortlich für mehrere Linux-Server und kommunale Online-Lösungen. Heute: Selbstständiger Webdesigner, SEO und Online-Marketer in Köthen (Anhalt).

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