Software-Gewährleistung: Wie sie funktioniert und wie Sie sich schützen können

Gewährleistung ist ein rechtliches Konzept, das Käufern Schutz für den Fall bietet, dass ein Produkt fehlerhaft ist oder nicht der Beschreibung entspricht. Dieses Konzept gilt nicht nur für physische Produkte, sondern auch für Softwareprodukte wie Anwendungen, Betriebssysteme und andere Softwareprogramme.

Im Falle von Software gibt die Gewährleistung dem Käufer das Recht, die Software reparieren oder ersetzen zu lassen, wenn sie fehlerhaft ist oder nicht der Beschreibung entspricht. Dazu gehören nicht nur Probleme mit der Funktionalität der Software, sondern auch Probleme mit der Dokumentation, der Installation und anderen Aspekten des Softwareprodukts.

Was ist eine Gewährleistung?

Für physische Tools wie Handwerkzeuge oder elektronische Geräte gilt die Gewährleistung in der Regel für zwei Jahre ab dem Kaufdatum. Das bedeutet, dass der Käufer während dieses Zeitraums das Recht hat, ein defektes Produkt beim Verkäufer oder Hersteller zu reklamieren und es reparieren zu lassen. Der Verkäufer oder Hersteller ist dann verpflichtet, das Produkt kostenlos zu reparieren oder zu ersetzen, wenn der Mangel bereits zum Zeitpunkt des Kaufs vorhanden war.

Bei digitalen Programmen wie Software oder Apps gelten ähnliche Bedingungen für Gewährleistung und Garantie wie bei physischen Produkten. Die Gewährleistung gilt normalerweise für zwei Jahre ab dem Kaufdatum und deckt alle Mängel ab, die zum Zeitpunkt des Kaufs vorhanden waren. 

Wenn das Programm jedoch während der Nutzungsdauer des Käufers nicht richtig funktioniert, kann es schwieriger sein, zu beweisen, dass der Mangel zum Zeitpunkt des Kaufs bereits vorhanden war.

Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass die Gewährleistung nur für Mängel gilt, die zum Zeitpunkt des Kaufs bereits vorhanden waren. Wenn das Werkzeug oder Programm während seiner Lebensdauer beschädigt wird oder durch unsachgemäße Handhabung durch den Käufer beschädigt wird, ist der Hersteller nicht mehr für die Reparatur oder den Ersatz verantwortlich.

Was ist eine Garantie?

Im Gegensatz zur Gewährleistung ist die Garantie eine freiwillige Zusage des Herstellers, die über die gesetzliche Gewährleistung hinausgeht. Die Garantie kann sowohl zeitlich als auch inhaltlich begrenzt sein und enthält in der Regel bestimmte Bedingungen und Einschränkungen. So kann der Hersteller beispielsweise eine Garantie auf bestimmte Teile eines Produkts oder eine Garantie auf eine begrenzte Anzahl von Reparaturen beschränken.

Die Garantie kann eine zusätzliche Absicherung für den Käufer darstellen, da der Hersteller verspricht, im Falle eines Mangels für eine bestimmte Zeitdauer Abhilfe zu schaffen. Die Garantie kann auch zusätzliche Leistungen wie technischen Support oder Schulungen beinhalten.

Der Hauptunterschied zwischen Gewährleistung und Garantie besteht darin, dass die Gewährleistung eine gesetzliche Verpflichtung des Verkäufers ist, während die Garantie eine freiwillige Zusicherung des Herstellers ist.

Die Gewährleistung ist in der Regel umfassender als die Garantie, da sie alle Mängel abdeckt, die zum Zeitpunkt des Kaufs vorhanden waren. Die Garantie hingegen kann bestimmte Bedingungen oder Einschränkungen enthalten, die den Schutz des Käufers einschränken.

Ein großer Unterschied ist auch die Dauer der Gewährleistung und Garantie. Die Standardgewährleistung in Deutschland beträgt zwei Jahre, während die Garantie in der Regel für einen kürzeren Zeitraum gilt. Es ist jedoch möglich, dass der Hersteller eine längere Garantiezeit anbietet, um das Vertrauen der Kunden zu stärken.

Was tun Sie, wenn es keine Updates mehr gibt oder das Unternehmen den Betrieb einstellt?

Es ist nicht nur wichtig, den Unterschied zwischen Garantie und Gewährleistung zu verstehen, wenn es um Tools und Programme geht, sondern auch zu wissen, welche Rechte Benutzer haben, wenn ein Softwareunternehmen keine Updates mehr anbietet oder das Geschäft eingestellt wird.

Wenn Sie Software kaufen, erwarten Sie oft, dass Sie regelmäßig Updates und Support vom Softwarehersteller erhalten. Es kann jedoch Situationen geben, in denen das Softwareunternehmen die Bereitstellung von Updates einstellt, sei es aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten oder aus anderen Gründen. In diesem Fall machen sich die Benutzer möglicherweise Sorgen um die Sicherheit und Funktionalität ihrer Software.

In einigen Fällen haben Benutzer möglicherweise Anspruch auf eine Rückerstattung oder Entschädigung, wenn das Softwareunternehmen keine Updates oder keinen Support mehr anbietet. Dies hängt von den Bedingungen der Garantie oder Gewährleistung sowie von den Verbraucherschutzgesetzen in der Gerichtsbarkeit des Benutzers ab. 

Im Allgemeinen haben Benutzer das Recht, eine Rückerstattung oder Entschädigung zu verlangen, wenn die von ihnen gekaufte Software aufgrund fehlender Aktualisierungen oder fehlendem Support seitens des Softwareunternehmens nicht mehr nutzbar oder funktionsfähig ist.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Benutzer nicht immer Anspruch auf eine Rückerstattung oder Entschädigung haben, wenn das Softwareunternehmen seine Geschäftstätigkeit einstellt. Dies hängt von einer Reihe von Faktoren ab, u.a. von den Bedingungen der Garantie oder Gewährleistung, der Art der Software und den Verbraucherschutzgesetzen in der Gerichtsbarkeit des Benutzers.

Wenn die Software cloudbasiert ist, kann der Benutzer die Software möglicherweise weiter verwenden, solange die Server noch in Betrieb sind. Wenn die Software jedoch auf dem Gerät des Benutzers installiert ist, muss der Benutzer möglicherweise Zugang zu den Installationsdateien und den erforderlichen Aktivierungsschlüsseln haben, um die Software weiterhin nutzen zu können.

Speziell bei Software ist es auch wichtig, das Konzept des End-of-Life (EOL) oder End-of-Support (EOS) zu berücksichtigen. Dies bezieht sich auf den Zeitpunkt, an dem ein Softwareprodukt keine Updates oder Unterstützung mehr vom Hersteller erhält. Dies kann aus einer Vielzahl von Gründen geschehen, z.B. durch die Veröffentlichung einer neueren Version der Software, durch Änderungen der Marktnachfrage oder durch die Einstellung der Geschäftstätigkeit des Unternehmens.

In jedem Fall sollten Sie beim Kauf von Software die Garantie- oder Gewährleistungsbedingungen sorgfältig lesen und sich auch mit den Verbraucherschutzgesetzen in Ihrem Land vertraut machen. So können Sie sicherstellen, dass Sie Ihre Rechte und Möglichkeiten kennen, wenn das Softwareunternehmen keine Updates mehr anbietet oder den Betrieb einstellt.

Fazit

Gewährleistung und Garantie sind zwei wichtige Begriffe, die sowohl für Tools als auch für Programme gelten. Die Gewährleistung bietet Käufern Schutz für den Fall, dass ein Produkt fehlerhaft ist oder nicht der Beschreibung entspricht, während die Garantie zusätzlichen Schutz oder Unterstützung durch den Hersteller bietet. 

Es ist wichtig, dass Käufer beim Kauf von Software die Bedingungen von Gewährleistung und Garantie verstehen und sich mit ihren Rechten für den Fall vertraut machen, dass der Hersteller keine Updates mehr anbietet oder sein Geschäft aufgibt. Auf diese Weise können Käufer fundierte Entscheidungen treffen und sich vor potenziellen Problemen oder Komplikationen im Nachhinein schützen.

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Daniel

Über den Autor

Daniel Weihmann - Betreiber und Redakteur verschiedener Online-Plattformen wie Browserdoktor.de. Von 2004 bis 2014 als Systemadministrator verantwortlich für mehrere Linux-Server und kommunale Online-Lösungen. Heute selbstständiger Webdesigner, SEO und Online-Marketer in Köthen (Anhalt).

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