Welcher Browser ist wirklich sicher?

Wenn es um das sichere Surfen im Internet geht, stehen viele vor der Frage: Welchen Browser soll ich verwenden? Die Meinungen gehen hierbei auseinander, aber in einer aktuellen Diskussion auf Reddit gibt es klare Favoriten. Viele Nutzer empfehlen Firefox, oft in Kombination mit dem Werbeblocker uBlock Origin. Auch der Brave-Browser wurde häufig genannt, vor allem für diejenigen, die eine Alternative zu Firefox suchen, aber trotzdem Wert auf Datenschutz legen.

Warum wird Firefox so häufig empfohlen?

Im Gegensatz zu Google Chrome, das wegen seiner zahlreichen Funktionen zur Datensammlung in der Kritik steht, ist Firefox stärker auf den Schutz der Privatsphäre ausgerichtet.

Der Browser ist Open Source, was bedeutet, dass jeder den Code überprüfen kann. Dadurch können Sicherheitslücken und mögliche versteckte Datenlecks leichter entdeckt werden. Zudem erlaubt Firefox umfangreiche Anpassungen für mehr Sicherheit. So können Nutzer beispielsweise die Telemetriedaten (also die gesammelten Nutzungsstatistiken, die an Mozilla gesendet werden) abschalten oder den integrierten Tracking-Schutz aktivieren.

Kurz zusammengefast
  • Firefox gilt als die beste Wahl für Privatsphäre.
  • Open Source bedeutet, dass der Code von Experten geprüft werden kann und weniger versteckte Funktionen enthält.
  • Mit Add-ons wie uBlock Origin lässt sich die Sicherheit weiter erhöhen.
  • Einstellungen für Datenschutz können individuell angepasst werden.

Warum sollte man Chrome und andere Chromium-Browser meiden?

Google Chrome ist der meistgenutzte Browser der Welt, aber nicht unbedingt die beste Wahl für den Datenschutz. Ein großes Problem ist, dass Google mit deinen Daten Geld verdient. Deine Suchanfragen, dein Surfverhalten und sogar installierte Erweiterungen können analysiert und für gezielte Werbung genutzt werden. Dies geschieht durch eine Vielzahl von Tracking-Methoden, die dein Verhalten über verschiedene Webseiten hinweg verfolgen.

Zudem plant Google mit Manifest V3 eine Änderung der Funktionsweise von Browser-Erweiterungen (siehe Veröffentlichung dazu u. a. auf heise.de oder golem.de. Insbesondere Werbeblocker wie uBlock Origin könnten dadurch stark eingeschränkt werden.

Das bedeutet, dass Nutzer in Zukunft weniger Kontrolle darüber haben könnten, welche Inhalte sie auf Webseiten blockieren können.

Auch andere Chromium-basierte Browser wie Microsoft Edge, Opera oder Vivaldi sind nicht unbedingt die beste Wahl, wenn es um Datenschutz geht. Viele von ihnen haben ihre eigenen Werbe- und Datensammlungsmechanismen integriert.

Opera zum Beispiel gehört jetzt dem chinesischen Unternehmen Kunlun, was ebenfalls Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der möglichen Datenweitergabe aufwirft.

Kurz zusammengefast
  • Chrome sammelt viele Daten über dein Surfverhalten und nutzt sie für gezielte Werbung.
  • Manifest V3 wird Adblocker in Chromium-Browsern einschränken, was zu mehr Werbung führen kann.
  • Edge, Opera und andere Chromium-Browser sind oft nicht besser und haben eigene Datenschutzprobleme.

Wie du den Firefox noch sicherer machst?

Firefox allein reicht nicht aus, um wirklich sicher zu sein. Mit ein paar einfachen Einstellungen kannst du deine Privatsphäre noch besser schützen:

Installiere uBlock Origin: Dieser Werbeblocker verhindert nicht nur nervige Werbung, sondern schützt dich auch vor Tracking. Tracker sind kleine unsichtbare Programme auf Webseiten, die dein Surfverhalten überwachen und Daten an Werbenetzwerke weitergeben.

NoScript aktivieren: Mit diesem Add-on kannst du festlegen, welche Skripte auf Webseiten ausgeführt werden dürfen. Skripte sind kleine Programme, die oft für die Funktionalität einer Webseite notwendig sind, aber auch schädlichen Code enthalten können.

DNS über HTTPS aktivieren: Normalerweise werden Webseitenanfragen im Klartext übertragen, was bedeutet, dass dein Internetanbieter und andere Dritte sehen können, welche Seiten du aufrufst. Mit DNS über HTTPS werden diese Anfragen verschlüsselt, sodass deine Daten privat bleiben.

Deaktiviere die automatische Telemetrie: Firefox sendet standardmäßig einige Nutzungsdaten an Mozilla. Du kannst dies in den Einstellungen unter „Datenschutz & Sicherheit“ deaktivieren, um sicherzustellen, dass keine unnötigen Daten übertragen werden.

Was ist mit Brave oder anderen Alternativen?

Der Brave Browser wird häufig als sichere Alternative zu Firefox genannt. Der Browser basiert auf Chromium, ist aber stärker auf den Schutz der Privatsphäre ausgerichtet. Er hat einen eingebauten Werbeblocker und verhindert Tracking von Haus aus.

Allerdings gibt es auch Kritik: Brave verdient Geld mit einer eigenen Werbeplattform, die Nutzer für das Ansehen von Werbung belohnt. Wer maximale Sicherheit wünscht, sollte daher die Zusatzfunktionen genau prüfen und gegebenenfalls deaktivieren.

Meine Meinung dazu: Viele Online-Dienste und Webseiten sind kostenlos nutzbar, doch das bedeutet nicht, dass sie ohne Finanzierung auskommen. Betreiber müssen ihre Plattformen irgendwie gegenfinanzieren – sei es durch Werbung, Premium-Modelle oder den Verkauf von Daten.

Während Werbung oft als störend empfunden wird, ist sie in vielen Fällen harmlos, solange keine aggressiven Tracking-Methoden oder aufdringliche Anzeigen verwendet werden. Wer eine werbefreie Nutzung bevorzugt, sollte sich bewusst sein, dass Alternativen wie Abo-Modelle oder Spenden die Finanzierung übernehmen müssen. Die Balance zwischen Datenschutz und Nutzerfreundlichkeit ist also eine Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss.

Es gibt auch spezialisierte Browser wie Librewolf oder Mullvad, die besonders auf den Schutz der Privatsphäre setzen. Diese sind jedoch oft nicht so benutzerfreundlich wie Firefox oder Brave und erfordern teilweise technische Vorkenntnisse.

Welche Suchmaschine wird empfohlen?

Ein sicherer Browser allein reicht nicht aus – auch die Wahl der Suchmaschine spielt eine Rolle. Viele Datenschützer und Datenschutzbewusste setzen auf DuckDuckGo, da diese keine Nutzerdaten speichert und keine personalisierten Suchergebnisse liefert. Eine weitere Alternative ist Qwant, eine europäische Suchmaschine, die sich ebenfalls dem Datenschutz verschrieben hat. Startpage bietet Google-Suchergebnisse an, anonymisiert aber die Suchanfragen, so dass Google keine Daten von dir erhält.

Kurz zusammengefast
  • DuckDuckGo speichert keine Nutzerdaten und liefert neutrale Ergebnisse.
  • Qwant ist eine europäische, datenschutzfreundliche Alternative mit Serverstandort in Frankreich.
  • Startpage.com nutzt Google-Ergebnisse, ohne dass Google deine Daten speichern kann.

Fazit: Dein sicherer Browser-Setup

Wenn du wirklich sicherer im Netz unterwegs sein möchtest, solltest du folgende Kombination nutzen:

Firefox als Browser mit uBlock Origin und NoScript für maximale Kontrolle.

DNS über HTTPS aktivieren, um deine Anfragen vor neugierigen Blicken zu schützen.

Eine sichere Suchmaschine wie DuckDuckGo, Startpage oder Qwant verwenden, um Tracking zu vermeiden.

Regelmäßig Updates durchführen, um Sicherheitslücken zu schließen und neue Schutzmechanismen zu nutzen.

Mit diesen Maßnahmen bist du im Internet deutlich sicherer unterwegs, ohne auf Komfort verzichten zu müssen.

So setzt du Firefox, Brave oder einen anderen Browser als Standardbrowser unter Windows

Um in Erinnerung zu rufen, wie ich z. B. einen Browser zur Standard-App unter Windows 10/11 mache:

  1. Windows-Einstellungen öffnen
    • Drücke Win + I, um die Einstellungen zu öffnen.
  2. Standard-Apps aufrufen
    • Gehe zu AppsStandard-Apps.
  3. Browser auswählen
    • Scrolle nach unten zu Webbrowser, klicke auf den aktuellen Browser und wähle Firefox, Brave oder einen anderen Browser aus der Liste.
  4. Änderung bestätigen
    • Falls ein Bestätigungsfenster erscheint, wähle Trotzdem wechseln.

Fertig! Dein ausgewählter Browser öffnet nun alle Links standardmäßig. 🚀

5/5 (1)

Konnten wir mit diesem Beitrag weiterhelfen?

Empfehlungen der Redaktion:
Für alle Entdeckerinnen und Entdecker

WhatsApp - optimal nutzen

Buchtipp: Die neueste Version 2021 erklärt alles Funktionen des Messenger-Dienstes. Jetzt WhatsApp komplett ausreizen.

Google als Startseite

Die am häufigsten genutzte Suchmaschine als Startseite im Browser einrichten und schneller die gesuchten Inhalte finden.

Diese Woche neu bei Tchibo

Tolle neue Sachen in den Themenwelten des Tchibo Online-Shops entdecken und sich oder anderen eine Freude bereiten.

Angebote bei QVC

Der TV-Kanal Nummer 1 in Deutschland ist natürlich auch im World Wide Web. Produkte aus den TV-Shows jetzt online entdecken.

Werbeanzeigen

Daniel

Über den Autor

Daniel Weihmann - Betreiber und Redakteur verschiedener Online-Plattformen wie Browserdoktor.de. Von 2004 bis 2014 als Systemadministrator verantwortlich für mehrere Linux-Server und kommunale Online-Lösungen. Heute: Selbstständiger Webdesigner, SEO und Online-Marketer in Köthen (Anhalt).

Schreibe einen Kommentar